Ich selbst habe seit etwas über zwei Jahren immer noch dasselbe alte Samsung S2 und werde wohl auch noch eine ganze Weile dabei bleiben. Solange es funktioniert, warum sollte ich mir ein neues kaufen?
Leider ist zwei Monate später alles ganz anders. Das S2 ist nur noch ein Haufen Elektronikschrott, und was mich am meisten daran ärgert, ist der Umstand, dass es sich nicht um einen Totalschaden infolge eines Sturzes/Schlages oder von Feuchtigkeitseinwirkung/Nässe handelt. Da hat wohl die
geplante Obsoleszenz zugeschlagen. :rolleyes: Jedenfalls funktionierten binnen einer Woche die beiden Kameras und das GPS gar nicht mehr und das WLAN und der Mobilfunkempfang nur noch mit starken Schwankungen und auch immer wieder Aussetzern. Dazu kamen ständige "Hänger", die einen Neustart erforderlich machten. Das Blödeste daran war, dass man gar nicht bemerken konnte, dass das Telefon abgestürzt und damit unerreichbar war, bis man es in die Hand nahm und versuchte, das Display einzuschalten. Dann half nur noch, die Batterie herauszunehmen, wieder einzulegen und das Gerät neuzustarten. Da das Telefon gerade drei Wochen aus der Gewährleistung heraus war, hat sich der Verkäufer nichts mehr davon angenommen. Ein Kollege, seines Zeichens ein recht begabter Elektroniker, sagte mir, vermutlich läge ein Schaden an der Hauptplatine vor (Wackelkontakt? Haarriss?), eine Reparatur wäre wohl nur durch den Austausch der kompletten Platine möglich, wobei aber allein die Materialkosten den Restwert des Gerätes bei weitem übersteigen dürften.
Das neue Gerät ist wieder ein Smartphone mit Android geworden, allerdings habe ich mich gegen ein Gerät von Samsung entschieden.
Das Motorola Moto G XT 1068 (AKA Moto G 2014 oder Moto G 2. Generation) ist ein preiswertes Einsteigergerät, allerdings mit einem großen Display, einer ordentlichen Kamera und einer Batterie, die den ganzen Tag durchhält (beim S2 musste ich meistens nachmittags nachladen). Die Empfangsleistungen sowohl bei Mobilfunk als auch WLAN und GPS sind ausgezeichnet, ebenso der (Stereo)klang des Gerätes. Das Moto G 2014 bietet Dual-SIM-Fähigkeit, d. h., man kann in diesem Gerät zwei (Micro-)SIM-Karten verwenden, z. B. eine berufliche und eine private Rufnummer oder eine Karte mit dem optimalen Telefon- und die andere Karte mit dem dazu passenden Datentarif o. ä. Oder man reserviert den zweiten Slot bei Aufenthalten im Ausland für eine lokale Prepaidkarte, um die Mobilfunkkosten niedrig zu halten.
Das Prädikat "Einsteigerklasse" macht sich allerdings bei einigen Details bemerkbar:
- Es gibt nur eine Sende-/Empfangseinheit, d. h., solange auf der einen SIM telefoniert wird, ist die andere SIM nicht erreichbar.
- LTE wird nicht unterstützt.
- Der zweite SIM-Kartenslot unterstützt keine Datenverbindungen mit 3G oder besser, d. h., wenn über eine SIM eine schnelle Datenverbindung laufen soll, muss die SIM in jedem Fall in den 1. Slot eingesetzt werden.
Sehr positiv finde ich dagegen, dass Motorola darauf verzichtet, das Betriebssystem Android mit einer eigenen Oberfläche zu überziehen (so wie Samsung mit TouchWiz, HTC mit Sense und Sony mit Sony UI) und den Speicher mit einer Vielzahl eigener und zwangsweise vorinstallierter Apps zu verstopfen. Man hat also immer ein praktisch reines Android-System und ich empfinde dies mittlerweile gegenüber der mit Funktionen überladenen und Leistung fressenden TouchWiz-Oberfläche von Samsung als sehr wohltuend. Außerdem muss man als Anwender nie allzu lange warten, bis ein Android-Update auch für das Moto G 2014 verfügbar ist. Das Update auf Android 5.0 AKA Android L(ollipop) wird gerade von Google ausgerollt, daher ist es nur eine Frage von höchstens drei, vier Wochen, bis es der Dauerlutscher auch aufs Moto G 2014 geschafft haben wird.