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Spencer

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Montag, 30. November 2009, 11:18

Swatch Group droht mit Lieferstop

Es ist mal wieder soweit; die Swatch Group bringt das Thema erneut auf den Tisch und droht mit einem totalen Lieferstop. Mal sehen, wie die Wettbewerbskomission das bewertet.

Irgendwann tritt das sowieso ein, spätestens dann, wenn ein paar Leute von der WEKA keine Zeit mehr haben, weil sie Geld ausgeben müssen, dass vorher nicht auf ihren Konten war :whistling:

Das doofe an der Sache ist nur, dass ganze Modellpaletten auf den ETA Werken aufbauen! Das kann ja heiter werden! 8|

Chronometres

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Montag, 30. November 2009, 16:03

Ein tatsächlicher Lieferstopp könnte eine interessante Marktsituation hervorrufen.
Gruß Gero

Spencer

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Montag, 30. November 2009, 18:52

Interessant ist glaube ich noch harmlos ausgedrückt. Aber wenn es denn mal eintritt kann niemand sagen er hätte von nichts gewusst. Gerade größere Firmen wie Sinn wären mit genügend zeitlichem Vorlauf durchaus in der Lage Kaliber zum Teil selber zu fertigen. Dass erst so wenige Firmen in dem Gebiet tatsächlich Ergebnisse vorgelegt haben ist für meine Begriffe fahrlässig. Momentan mag das wirtschaftlich natürlich besser, langfristig kann es ziemlich mies ausgehen.

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4

Montag, 30. November 2009, 19:56

Gerade größere Firmen wie Sinn wären mit genügend zeitlichem Vorlauf durchaus in der Lage Kaliber zum Teil selber zu fertigen. Dass erst so wenige Firmen in dem Gebiet tatsächlich Ergebnisse vorgelegt haben ist für meine Begriffe fahrlässig.


Genau dies! :thumbup:
Gruß Gero

HappyDay989

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Montag, 30. November 2009, 23:54

Liebe Kollegen, ihr unterschätzt dabei den Umstand, dass Swatch Group nicht nur die Werke (= ETA) produziert, sondern auch fast alle Zulieferer, die sich auf die kleinen Teilchen spezialisiert haben, die man zur Herstellung von Werken benötigt, in ihren Händen halten. Außer Rolex und Patek fielen mir so ganz spontan keine Manufakturen mehr ein, die nicht nur ausschließlich eigene Werke verwenden, sondern auch bei den Werksteilen eine Fertigungstiefe von (nahezu) 100 % haben.

Es ist also letztlich egal, ob die Hersteller ihr Geld für fertige ETA-Werke oder für eigene Forschung und Entwicklung und für die Einzelteile zu den Werken ausgeben - in die Kassen der Swatch Group wird in jedem Fall ein wahrer Geldsegen ergießen. :rolleyes:

Spencer

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6

Dienstag, 1. Dezember 2009, 15:42

Nur dass mit der schwankenden Verfügbarkeit fertiger Werke sich der Markt der angebotenen Uhren verändern dürfte. Nicht jede Marke wird zukünftig in der Lage sein mit zugekauften Teilen und Eigenfertigung konkurrenzfähig Uhren zu bauen.

el viejo

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Dienstag, 1. Dezember 2009, 16:28

Die Nachricht erinnert mich (erneut vgl. News Hayek Senior über die Zukunft der "Trittbrettfahrer" ) an die Geschichte von dem österreichischen Bankräuber, der in die Bank stürmt, sich die Pistole an die Schläfe hält und schreit "Geld her oder ich erschieß' die Geisel!" ...

Ein paar Einschaler gehen Pleite, ein paar verkaufen eigene Werke, der Rest schalt dann Werke aus China ein ... schnell neue Prospekte drucken und nachhaltig lancieren, daß die Qualität heutzutage sogar besser sei als die der schweizer Eta ("Ausgiebige Tests" blahblahblah "Materialprüfamt hier und da" ...) ... und schon ist der Fisch gelutscht. Swatch schalt noch ein, aber in geringeren Stückzahlen in einem derzeit "schwierigen" Markt und sieht, ob es außer einem Kopfschuß (und/oder temporär besseren Preisen) etwas eingebracht hat.

Wir sollten uns schon mal an die neue 142, 956 und 103 mit 1a finissiertem 8850 gewöhnen (am besten mit offener Unruh).

AndiS

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Freitag, 18. Dezember 2009, 20:58

Hayek will Konkurrenz nicht mehr beliefern

Gruß:
AndiS

Alles hat seine Zeit.


timecop

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Freitag, 18. Dezember 2009, 21:31

dann kauf ich mir japaner
erpressen lass ich mich nicht :rules:
Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert.

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Freitag, 18. Dezember 2009, 22:08

Diese Drohung geistert seit ca. 6 Wochen durch die Presse.
Cool bleiben!
Gruß Gero

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Samstag, 19. Dezember 2009, 20:40

Da steht´s doch:

"Hätte er allerdings die Wahl, würde er die Tore für die Konkurrenz offen halten. Doch müsse die Marktsituation dies zulassen. «Warum nicht für einige treue, seriöse und langjährige Kunden weiterfahren mit Zulieferungen unter anderen Bedingungen», relativierte Hayek."

Warten wir also entspannt ab. Teurer werden die Sinn-Uhren sowieso. :whistling:
Gruß, Sascha :hatoff:

timecop

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12

Sonntag, 20. Dezember 2009, 07:58

Hallo,

irgendwie fühle ich mich genötigt Uhren von der Swatch-Group zu kaufen, weil die mit Sicherheit günstiger an die Werke rankommen und überhaupt an Ersatzteile.

Aber hier muss man glaube ich nicht so große Befürchtungen haben wie bei einer Uhr mit z.B. Lemania 5100, dass man keine Ersatzteile in Zukunft mehr bekommt, weil ETA ein Massenprodukt ist.

Ab 2010 gibt es keine Komponenten mehr an die Konkurrenz. Nur noch komplette Werke. Was ist, wenn meine Uhr nur ein Teil bracht muss ich dann ein komplettes Werk bezahlen (hypothetisch gesprochen).

Ich kann mir Sinn mit anderen Werken vorstellen zb. Miyota. Ist natürlich eine Frage des Prestige. Aber man kann es ja wie Laco machen ETA und Miyota anbieten. Vielleicht könnte man Miyota dann zu einen Aufpreis veredeln und verbessern (auch hypothetisch gesprochen) um nicht mehr so abhängig von ETA zu sein.

Leider macht Miyota keinen mechanischen Chrono. Und ob die noch weiter Automatik-Uhren produzieren ist fraglich. War nur ein Beispiel. Es gibt ja auch 7S26.

Bis dann.
Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »timecop« (20. Dezember 2009, 08:02)


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Sonntag, 20. Dezember 2009, 11:35

Also, dass man immer gleich so extrem werden muss: Sinn und Miyota.
Es gibt mittlerweile auch genügend ETA-Klone, die ebenfalls in der Schweiz hergestellt werden und u.U. sogar qualitativ besser sind (z.B. Sellita ist ein solcher Hersteller) als ETA.
Ich hege manchmal den Verdacht, dass es genau diese Hersteller sind, die Hayek posthypnotisch zwingen, den besagten Unsinn von sich zu geben.
Gruß Gero

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14

Sonntag, 20. Dezember 2009, 11:55

So ist es, Gero.

Man sollte nämlich nicht vergessen, dass der Musterschutz auf die beiden wichtigsten Werke, die SINN verwendet, nämlich das 2824-2 und das 7750, abgelaufen ist. Das bedeutet, dass jeder, aber wirklich absolut jeder diese Werke 100%ig kopieren darf, ohne gegen irgendwelche Gesetze zu verstoßen. Und Firmen wie Sellita tun das bereits erfolgreich.

Wenn Herr Hayek also meint, er hätte mit einigen langjährigen Kunden genug Geld verdient und müsse sie nicht mehr beliefern - was soll's, Sellita wird's freuen. :D

Also, in Ruhe abwarten, bis sich der Sturm im Wasserglas wieder gelegt hat. :popcorn:

Big Ben

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Sonntag, 27. Dezember 2009, 12:32

Besonders sympathisch kommt Herr Hayek in der Öffentlichkeit nie rüber, manchmal kann man ihn aber auch verstehen.
In Boomzeiten schreit jeder nach Kaliber, nun in der Krise gehen Bestellungen zurück und keiner der kleinen Uhreneinschaler fühlt sich verständlicher Weise der Swatch Group verpflichtet.

Was ganz klar fehlt ist ein ernstzunehmender Konkurrent. Die Sache hat aber einen kleinen Haken und zwar das Image.
Für die meisten Uhrenträger ist das nicht ganz unwichtig, eine Uhr ist ein Prestigeobjekt und häufig der einzige Schmuck eines Mannes. Wenn man(n) ein paar Tausend € für einen Wecker ausgibt möchte man in der Kneipe keinen Anbieter haben den keiner kennt.
Sicherlich hat ein Manufakturkaliber den höchsten Stellenwert, dann kommt ETA und dann sehr lange nix! Bis ein anderer Hersteller soweit ist vergehen bestimmt noch Jahre und eins ist ja mal klar: Nur durch Nachbauten kann das nicht gehen, eher das Gegenteil wird der Fall sein.
Der Zweite muss immer besser und günstiger sein als der Erste.

Wir werden noch lange mit der ETA leben
Liebe Grüße

:alexhai:


Alex



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Sonntag, 27. Dezember 2009, 13:38

Besonders sympathisch kommt Herr Hayek in der Öffentlichkeit nie rüber,

Das war nicht immer so. In den 80ern war er "der Visionär" der Uhrenindustrie. Er hat nun auch viele Traditionsmarken vor dem Verschwinden gerettet.
Wir werden noch lange mit der ETA leben

Ja natürlich, die pennen ja auch nicht. Die Neuentwicklungen der ETA sind schon innovativ (z.B. Spherodrive) und di Valgrange-Familie ist ja auch schon recht beliebt bei vielen Herstellern.
Gruß Gero