Sinn-Uhrenforum.de

Zitat von »"der onkel"«

Wollte nur aufkommende Euphorie etwas eindämmen. Mit feinmechanischer Handwerk à la Uhrenbau hat die heutige Waffenindustrie nichts mehr zu tun. Da werden Polymerkunststoffe eingesetzt, die leicht und preiswert sind, Massenproduktion auf CNC-Maschinen und das Endprodukt sind Wegwerfartikel. Wenn man eine Mauser 08 in die Hand nimmt, dann weiß man noch was Handwerk aus dem vollen bedeutet.

Nun, gerade bei Waffen für den alltäglichen Einsatz in Behörden (Militär, Polizei usw.) dürften neben einem günstigen Anschaffungspreis vor allem Zuverlässigkeit, einfache Reinigung und Wartung sowie dauerhafte Schußpräzision und sichere Handhabung im Vordergrund stehen. Diese Eigenschaften werden durch moderne Materialien und Fertigungsverfahren sichergestellt, vielleicht sogar in stärkerem Maße als bei den "alten Klassikern."

Als z. B. die Mauser 08 gebaut wurde, standen außer Stahl praktisch keine anderen dauerhaft haltbaren Materialien (und auch kaum andere geeignete Fertigungsverfahren als das Drehen und Fräsen) zur Verfügung. Das hat sich in den letzten zwei, drei Jahrzehnten grundlegend geändert. Warum soll man also bei "Werkzeugen" (und als nicht anderes werden Waffen von Behörden betrachtet, zumindest solange sie nicht in privaten Händen sind) nicht von den Vorzügen moderner Techniken und Materialien profitieren?

Zitat von »"der onkel"«

PS: Just im Moment läuft gerade eine Reportage in RTL zum Thema Waffenwerke :wink: .

Die Sendung habe ich auch gesehen, es ging dabei zwar nicht um H&K, sondern um die Carl Walther-Werke in Ulm. Auch hier wird der größte Teil der Produktion für Behörden gefertigt. Und auch hier wird dem Bericht zufolge immer noch sehr viel Handarbeit (alleine die Zahl von mehreren 100 Arbeitsschritten zur Fertigung belegt dies auch) geleistet, bei der ohne die Erfahrung und das Fingerspitzengefühl von Facharbeitern und Büchsenmachern kein gebrauchsfähiges Produkt herauskäme.

Zitat von »"der onkel"«

Yepp, war eine gelungene Marketingvorstellung von Walther :roll: .

Deshalb schrieb ich ja ausdrücklich: "dem Bericht zufolge".

Zitat von »"der onkel"«

Was hattest Du beruflich doch gleich gemacht?

Was hat mein Beruf denn bitte schön mit einer Fernsehsendung zu tun, die ich gestern abend zufällig gesehen habe? :?

Ich pflege keine privaten oder geschäftlichen Beziehungen zur Firma Walther, und habe diese auch nie gepflegt. Zu meinen Zeiten als aktiver GK-Sportschütze verwendete ich zwei Waffen für das sportliche Schießen, nämlich einen S&W 586/6" für .357 Mgm./.38 Spc. und eine Colt GoldCup .45 ACP. Von beiden Waffen mußte ich mich zwangsläufig trennen, als ich meine "Karriere" als Sportschütze mangels Zeit und Interesse vor etwas über 10 Jahren beendete - schon damals waren Behörden der Ansicht, daß WBK abgegeben werden müssen, wenn der Grund für ihre Ausstellung hinfällig geworden war. Seitdem habe ich keine scharfen Waffen mehr in der Hand gehabt. Und wie gesagt, geschäftliche oder private Beziehungen zu einem Waffenhersteller, Waffenhändler o. ä. pflege ich nicht. Das nur mal so nebenbei...

Zitat von »"der onkel"«

Nichts für ungut, ich war nur von Deinem breitgestreuten Allgemeinwissen in Einheit mit Deinem routinierten Schreibstil beeindruckt :thumbup: .

"Breitgestreutes Allgemeinwissen"? Na ja, ich sag mal, das sind die kümmerlichen Überreste einer ehemals gediegenden Halbbildung.
Aber trotzdem Danke für die Blumen! :flower: :notworthy:

Meine Eltern meinten es in Punkto Bildung tatsächlich von meiner frühsten Kindheit an sehr gut mit mir. :thumbup:

(Sie bedachten nur mangels eigener Erfahrung nicht, wie wichtig auch das Kaufmännische im Leben ist. Diesbezüglich mußte ich die erheblich härtere Schule des realen Lebens besuchen, um diese Lektionen auch noch zu lernen.:roll: Wobei jeder Lernprozeß ja eine nahezu unendliche und spannende Sache ist.)