Moin zusammen !
Meine aktuelle Sportuhr hatte ich hier
https://www.sinn-uhrenforum.de/index.php…&threadID=13427
ja bereits vorgestellt.
Aber was macht der Liebhaber mechanischer Uhren, wenn er auch im Alltag den einen oder anderen digitalen Wert messen, auswerten oder für´s Training nutzen möchte, den sonst nur Apple-Watch, Garmin, Samsung und viele viele andere Fitness - Tracker liefern ?
Sinn hatte mal ein Armband im Programm, bei dem man eine digitale und eine mechanische Uhr an einem gemeinsamen Lederband tragen konnte.
Andere tragen links die Mechanikuhr und rechts ein schmales Fitness - Tracker Armband.
Das hab´ ich eine Zeit lang probiert - so richtig mochte mir das Band am rechten Arm nicht gefallen. Es hat ständig gestört.
Vielleicht kann ich hier dem einen oder anderen Anregungen geben, wie sich beide Welten verbinden lassen.
Daß ich mit keiner der erwähnten Firmen irgendeine Verbindung habe, soll nur der Vollständigkeit halber erwähnt sein.
Die Firma Trivoli bietet zum Beispiel eine kleine Disc an, die unter der mechanischen Uhr getragen werden kann.
https://trivoly.com/
Ich hab´ mich bisher noch nicht weiter damit beschäftigt, wollte es aber erwähnt haben. Vielleicht ist es für jemanden DIE Lösung.
Was ich jedoch im Folgenden vorstellen möchte, ist ein
Ring !
Genau, ein Ring im Technikforum.
Dieser Ring stammt von der Fa. Oura aus Oulu in Finnland.
https://ouraring.com/meet-oura
Er beinhaltet Leiterbahnen, Speicherchip, NTC- Temperatursensor, Gyroskop, Beschleunigungssensoren, 3 Messlinsen (u.a. mit einer Infrarot-LED) und einen Akku für 7 Tage.
Er schaut aus wie ein normaler Fingerring und ist in verschiedenen Designs zu bestellen.
Ich habe mich für diese Version aus Titan mit heller DlC Beschichtung entschieden (es gibt den Ring auch in schwarz).
Das Tragegefühl ist wie bei jedem anderen Ring und im Alltag vollkommen unauffällig.
Geladen wird er via Induktion auf diesem kleinen Aluminiumadapter.
Er ist wasserdicht und wiegt ca. 4-6 Gramm.
Bevor ist aufzähle, was er kann oder was er ist, schreibe ich mal, was er NICHT ist.
Er ist kein Ersatz für eine Sportuhr. Denn er hat (natürlich) kein Display. Auch misst er die Herzfrequenz nur in Ruhe und nicht während der Belastung.
Bewegungen werden zwar registriert - aber der Ring kann nicht zwischen Sportarten unterscheiden - er trackt nur Bewegung.
Was er kann, zeige ich am besten anhand einiger Screenshots der zugehörigen App.
Diese ist nämlich wirklich gut gemacht und überrascht auch nach Wochen der Nutzung noch immer mit interessanten Erkenntnissen.
So wird morgens zunächst als grober Zahlenwert die Tagesform angezeigt. Dieser Wert resultiert auf den Messwerten der letzten Tage jeweils im Vergleich mit den ermittelten Grundwerten der letzten Wochen, so wie alle anderen Messwerte auch.
Es wird der Ruhepuls, seine Entwicklung und der Zeitpunkt des niedrigsten Wertes im Verlauf einer Nacht angezeigt.
Fällt der Puls erst später im Verlauf der Nacht auf den niedrigsten Wert, so könnte spätes Essen oder Alkohol die Erholung beeinträchtigt haben.
Die Schlafphasen der letzten Nacht:
Die Aktivität des Tages:
Und als Alleinstellungsmerkmale gegenüber anderen Trackern wird die HRV und die Temperatur angezeigt.
Die Heart Rate Variability ist die Variation der Abstände zwischen den einzelnen Herzschlägen.
Je größer die Variation, desto besser die Erholung.
Stress führt zu einem seeehr stetig gleichen Abstand zwischen den Herzschlägen.
Mit Hilfe der Temperatur lassen sich im Einzelfall Infekte deutlich früher erkennen, da hier der Trend und die Entwicklung gemessen werden, nicht der einzelne Wert.
Neben der Atemfrequenz werden noch weitere Diagramme und Statistiken angezeigt, die vermutlich den Rahmen sprengen.
Meine Netz - Recherche hat bisher ergeben, daß es sich hier um die dritte Produkt-Generation der Fa. Oura handelt.
Unter den Nutzern sollen auch die Sportler der UFC Academy sein, die ihr Trainingsprofil auf die entstandenen Messergebnisse stützen.
Mich persönlich hat der Ring voll und ganz überzeugt. Ich konnte weder an Hardware noch an der Software irgendeinen Bug feststellen.
Im Gegenteil, ich bin immer wieder überrascht, wie der vergangene Tag, das letzte Training oder irgendeine Besonderheit sich später in den Messwerten wiederfindet.
Fazit:
Ersetzen kann der Oura-Ring eine Laufuhr nicht. Aber er ergänzt sie ganz wunderbar. Vor allem, wenn man außerhalb der Sporteinheit lieber eine mechanische Uhr trägt und der Fitness-Tracker dann in der Sporttasche liegen bleibt.