Sinn-Uhrenforum.de

Guten Morgen Zusammen,
die Mehrzahl von euch besitzt sicherlich mehr als eine Uhr und so stellt sich für mich die Frage, wie fristen die sich in Abstinez befindlichen Uhren bei euch ihr dasein?
Mit Blick auf die Aussagen der Uhrenbeweger-Hersteller und -Händler kann man ja fast nur zu dem Schluss kommen, dass eine Automatikuhr spätestens nach einer Woche mangels Bewegung explodiert oder zumindest in Tausend Teile zerfällt – oder?
Wie seht ihr das?
Es gibt ja durchaus Modelle bei denen es Sinn macht sie im Uhrenbeweger zu lagern , (zb.Uhren mit ewigem Kalender), sollten aber auch klassische 3-Zeiger- oder Chronographen mit Automatikwerken im Uhrenbeweger bei Handgelenk-Abstinenz ihre Zeit fristen?
Freue mich auf eure Meinungen,
Hexe

Oha, das ist ein Thema, das schon oft diskutiert wurde, meines Wissens nach nie mit einer allgemeingültigen Aussage.

Meine Meinung dazu:
Es ist wie bei einem Auto. Wenn es nur steht, bekommt es Standschäden. Wenn es viel bewegt wird, entsteht Verschleiß.
Daraus folgt: Uhren immer wieder mal in Bewegung bringen, aber dauernd die Uhr aufzuziehen ohne sie zu nutzen, ist unnütz.

Ich habe deshalb keine Uhrenbeweger, meine Uhren werden alle regelmäßig getragen. Diejenigen die ich sehr selten trage, werden manuell aufgezogen, um in Bewegung zu bleiben.

So halte ich das auch

dito

Bei einem mechanischen Uhrwerk rostet nichts und es entstehen auch keine “Standschäden”.

Früher war es wegen der Beschaffenheit der Öle sinnvoll regelmäßig eine Bewegung zu schaffen. Denn die alten Öle verharzten nach einiger Zeit und ohne Bewegung hätte das zu einem verkleben des Werks geführt.

Heutige Öle verharzen nicht mehr. Daher besteht diese Gefahr nicht mehr. Eine Mechanik die nicht läuft hat keinen Verschleiß und wird somit geschont.

Was aber zu beobachten ist (gerade wenn man eine Zeitwaage nutzt), ist das eine Uhr nach längerem Stillstand erst mal etwas Zeit braucht bis die amplitude wieder voll da ist und sie manchmal in den ersten paar Stunden noch schlechte Laufwerte aufweist.

Daher halte ich es wie Andi und ziehe alle Uhren ein paar mal im Jahr komplett auf und lasse sie ablaufen. Bei Chronos lasse ich die stopfunktion mitlaufen.

Ob man das nun 4 oder 8 mal im Jahr macht ........ muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich belasse es bei 4 mal (also ca. alle 3 Monate)

Einen Beweger würde ich allenfalls nutzen wenn ich zwei drei Uhren im Wechsel tragen würde und nicht immer neu stellen möchte. Aber niemals zur Lagerung mechanischer Uhren. Diese wären andauerndem Verschleiß ausgesetzt ohne davon nutzen zu tragen.

Ich habe mich in den vergangenen Jahren mit verschiedenen Experten (erfahrenen Uhrmachern) darüber unterhalten, die mir unisono im Kern genau das gesagt haben, was Gregor so treffend dargestellt hat!

Schönen Sonntag,
Gregor hat das Thema "Uhrenbeweger pro und contra" mit seiner Aussage korrekt und umfassend beantwortet.
Dem ist nichts hinzuzufügen.

Gruß,
HaWe

Ich benutze auch keine Beweger.
Von meinen 3 Uhren trage ich eine zum Sport, die andere zu allen anderen Gelegenheiten und die dritte eher selten. Dadurch sind 2 Uhren sowieso fast ständig wenn auch nicht immer voll aufgezogen. Den Handaufzug der Automatischen benutze ich wenig und wenn dann immer nur in Aufzugsrichtung, um die Uhren zu schonen.

Zitat von »Fairlady Driver«

..Einen Beweger würde ich allenfalls nutzen wenn ich zwei drei Uhren im Wechsel tragen würde und nicht immer neu stellen möchte. Aber niemals zur Lagerung mechanischer Uhren. Diese wären andauerndem Verschleiß ausgesetzt ohne davon nutzen zu tragen...

....nun, ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein Uhr, die an einem 24-Stunden-Tag, alle 3 Stunden in einer Stunde für insgesamt 15 Minuten bewegt wird, was an einem 24-Stunden-Tag eine Laufzeit von insgesamt 105 Minuten ergibt, einen Schaden davon trägt. Uhren sind zum Tragen mit der damit verbundenen Bewegung geschaffen und nicht zum dumm rumliegen. Und um tatsächlich der Nachwelt eine wissenschaftliche Erklärung zum Thema Pro/Contra "Uhrenbeweger" zu hinterlassen müssten mehrere baugleiche Uhren über viele Jahren parallel genutzt oder auch nicht genutzt werden, um eventuell entstandene Defekte ableiten zu können. Wer hat das gemacht, wer wird das machen? Keiner!

@ dinole


Es geht in keinster Weise um die Minuten in der die Uhr selbst bewegt wird.
Vielmehr geht es um die dauerhafte Bewegung IN der Uhr.

Alle Zahnräder und die Feder, Ankerhemmung und Lager laufen ununterbrochen. Hier ist nachweislich, und das wird dir jeder Uhrmacher bestätigen, Verschleiß festzustellen.

Ich kann Gregor nur zustimmen! Er hat die Zusammenhänge wunderbar erklärt und damit könnte man eigentlich auf einen Uhrenbeweger verzichten.
: Exzellent
Ich benutze dennoch einen sehr einfachen, aber praktischen der Marke MTE für vier Uhren. In einem Anlauf wähle ich 5 Uhren für die Woche aus, die ich dann nach Lust und Laune trage-bereit wechseln kann. Eine jeweils am Handgelenk und die anderen vier auf dem Uhrenbeweger. Manchmal wechsle ich dann alle nach einigen Tagen aus, manchmal aber auch nur zwei oder drei, je nachdem, welche anderen aus meiner Sicht Tragezeit bekommen sollen. Auswahl habe ich ja reichlich.

... hab über viele Jahre einen Uhrenbeweger benutzt. Gerade für die Speedmaster Day-Date war es sehr komfortabel. Seit ca. 2 Jahren nutze ich ihn nicht mehr und ziehe gelegentlich (meistens in meiner Nachtschicht ) alle Uhren auf.
Ansonsten kann ich Gregor nur zustimmen