Willkommen im Forum, Simon !!
Gibt es überhaupt ein Rolex-Phänomen ?
Wenn man Paneristi fragte, gäbe es in deren Augen sicherlich dann auch ein Panerai-Phänomen.
Da wäre deren historische Geschichte mit der Gamma-Gruppe und der Kampfschwimmergruppe Keller, die Sylvester Stallone-Bekanntmachung der fast verlorenen Marke etc..
Ich versuche mal zusammenzutragen, was mir im Laufe dieses Uhrenhobbies zum Thema Rolex einfällt.
Das
geschickte Marketing hat Olaf schon beleuchtet.
Ergänzend finde ich interessant, daß Rolex eine
Stiftung ist. Ein bestimmter Teil des Ertrages muß und wird in soziale Projekte gesteckt. Das sind Entwicklungshilfeprojekte, Kinderheime oder auch mal die Rettung einer Tierart.
Das finde ich grundsätzlich außerordentlich sympathisch.
Dann gab es an der Konzernspitze in den ganzen Jahren gerade einmal 4 Männer (Heininger, dessen Sohn, Meier, Marini) nach Hans Wilsdorf.
Mit einer dazu passenden
Beharrlichkeit wurde auch das
Design immer nur behutsam weiterentwickelt und die Quarzkrise ausgesessen.
Daher ist Rolex immer noch eigenständig.
Eigenständig auch in Bezug auf die hohe Fertigungstiefe ihrer Teile.
Bei den Materialien wurden vielfach eigene Wege gegangen. 904 L statt 316 L Stahl, um die Korrision zu verringern, Parachrom-Bleu-Spiralen für geringere Erschütterungsanfälligkeit usw.
Aus der Summe dieser Entwicklungen entsteht bei Rolex eine recht hohe
Qualität.
Die Qualität hat sich mir selbst aber auch erst über die Jahre eröffnet. Denn als ich um das Jahr 2000 zum ersten Mal an den Kauf dachte und mir eine GMT II zeigen ließ, war ich erschüttert.
Damals waren die Bandglieder noch innen hohl und dazu kamen die sog. Blechschließen.
Beides ist längst Geschichte, und dennoch halten die Bänder seit Jahren. Andere haben sich schon viel früher verabschiedet.
Und so hält es sich auch mit den Werken. Nicht schön - aber haltbar.
Wie schon an anderer Stelle geschrieben, mußten meine diversen ETA - Werke (in Panerai, Breitling, Sinn etc.) in der Regel zwischen 5 - 10 Jahren zum Service.
Die GMT II läuft und läßt sich nichts anmerken.
Unvergessen User Trenher (Georg) aus dem Nachbarforum, dessen Red-Sub 26 Jahre unter wirklich harten Bedingungen auf Kontainerschiffen und der ganzen Welt inklusive Schiffbruch zuverlässig gearbeitet hat.
Oder Mike O´Leary,
http://www.diving-watch.net/ROLEX-DEEP-SEA-
der als Minentaucher der Royal Navy diverse Rolex-Uhren als Tauchinstrument benutzt hat.
Als Industrietaucher zeigt er die DeepSea in 125m Arbeitstiefe im Einsatz auch im Video.
Habe mit Mike von ein paar Jahren gemailt - ein sehr sympathischer Kontakt.
Nein, natürlich braucht man heute keine Mechanikuhr mehr zum Tauchen - aber dafür sind die Dinger entwickelt worden.
Auch die Entwicklungsgeschichte der ersten Sea-Dweller-Modelle (mit Heliumventil) zusammen mit dem Tauchunternehmen
Comex ist interessant.
Ein ganzer Sammlerkreis jagt den alten Comex-Zifferblättern hinterher.
Das angesprochene Image der Marke finde ich garnicht so negativ.
Man hat innovative
Werkzeuguhren mit Langzeitqualität gebaut und macht dies noch immer.
Viele kehren auch nach Ausflügen zu AP, Hublot oder auch Patek zu Rolex zurück. Eben weil sie wasserdicht sind, weil sich nicht nach drei Jahren zur Revi müssen, weil sie immer am Arm bleiben können.